Montag, 9. April 2012

Samstag, 07.04.2012

Experimente

Wegen der Osterfeiertage kommt der Baustellenbericht heute etwas verspätet
.
:)

Experimentierfreudig starten wir in das Osterwochenende. Zwei unterschiedliche Aufgaben stehen uns bevor: zum Einen die Bruchsteinmauer der Hausfassade, zum Anderen die Tür zum Gewölbekeller.

Zur Tür: Eigentlich wollen wir diese einmal durch eine Rundbogentür ersetzen, denn schön ist sie nicht wirklich, aber zumindest funktional. Deshalb kriegt sie heute ein Facelifting



Die Bruchsteinmauer der Außenfassade:

Als wir das Haus übernommen haben, war diese größtenteils noch Vollverputzt. Der Putz war allerdings brüchig und an vielen Stellen abgeplatzt. Damit das Mauerwerk "atmen" kann (diese alten Häuser besitzen weder Drainagen noch sind die Wände + Kellerböden gegen Feuchtigkeit abgedichtet) wollen wir die Bruchsteine sichtbar belassen (sieht auch wesentlich schöner aus). Nur so kann die Feuchtigkeit wieder austreten und es ist gewährleistet, dass keine Schäden an der Bausubstanz entstehen. Damit die Wand zusammenhält und nicht über Kurz oder Lang die ganzen Steine nacheinander aus der Mauer bröseln, müssen die Fugen mit Mörtel gefüllt werden (ausgefugt). Mike übernimmt die Mauer, ich die Tür.  

1 Schritt: abschleifen
Als Erstes wird die Tür mit einem Schwingschleifer in 2 Arbeitsgängen abgeschliffen (60er + 180er Schmirgel). Die alte dunklebraune Farbe geht sehr gut runter. Das von der Feuchtigkeit aufgequollene Holz wird wieder schön glatt. Als Versuch bearbeite ich zuerst eine Türhälfte.

2 Schritt: einölen 
Danach wird die Tür vom Staub befreit und mit Leinölfirnis eingeölt. Auf Basis von natürlichem Leinöl ist dieses Anstrichmittel ein wunderbarer natürlicher Holzschutz. Es ist  honiggelb und etwas dickflüssisg. Geeignet für den Innen- und Außenbereich. Das Holz saugt das Leinöl auf und durch die Aufnahme von Sauerstoff bildet sich eine wasserabscheidende Schicht auf der Holzoberfläche. Das Holz wird mehrmals gestrichen, bis das Öl nicht mehr aufgenommen wird.



3 Schritt: neuer Beschlag
Im Fundus unserer "Fundstücke" haben wir eine Eingangstür mit schmiedeeisernem Beschlag (damals erworben für 30,- aus der Nähe von Mannheim). Um der Tür damit den letzten Schliff zu geben wechseln wir den alten Beschlag aus. Passt richtig gut und gibt der Tür gleich ein ganz neues Gesicht! 












4 Schritt: Finale
Das Endergebnis kann sich finde ich sehen lassen! Jetzt muss ich nur noch die zweite Hälfte machen, dann kann die Tür so noch ein paar Jahre ihren Dienst erfüllen!







1. Schritt: Das Material
Gar nicht so einfach, das richtige Material auszuwählen. Im Netz und einschlägigen Fachwerk-Foren scheiden sich die Geister. Welchen Mörtel soll man nehmen um das Bruchsteinmauerwerk zu sanieren - die einen warnen vor zementhaltigen Putzen wie Trasszement und schwören auf Luftkalk, Sumpfkalk oder hydraulischen Kalk - die Anderen wiederum sind der Meinung, dass das Mauerwerk ohne Zement zu weich und brüchig wird und hier nach geraumer Zeit die ganze Schose wieder rausbröselt.... Gar nicht so einfach das Thema! Nachdem wir in unserem Fachbuch für Fachwerkhäuser nochmals nachgelsen haben, haben wir uns für einen Trasskalkmörtel entschieden. Ein frostbeständiger, Mörtel mit Zement und Kalkanteil. Geeignet für Natursteinmauerwerk, speziell für die Sanierung historischer Gebäude und Denkmalpflege. Gut frostbeständig, wasserabweisend und leicht zu verarbeiten. 


 
Dazu kommen noch folgende Werkzeuge: 
- Fugekelle
- Zungenkelle
- Spachtel
- Pinsel
- Wassereimer
- Wassersprühflasche
- Bruchsteine
- Schwamm

Mit dem Wassersprüher wird die Wand angefeuchtet, mit den Kellen der Mörtel in die Fugen gefüllt (am Anfang gar nicht so einfach - da liegt mehr auf dem Boden, als auf der Wand! :) Aber nach einiger Zeit klappt es dann doch ganz gut). Evtl. vorhandene Löcher in der Wand werden mit Bruchsteinen gefüllt und vermörtelt. Mit dem feuchten Pinsel werden anschließen die Fugen geglättet, damit eine schöne Oberfläche entsteht. Mit dem Schwamm können anschließend die Steine noch etwas abgewaschen werden (damit die Wand nicht ganz so zementgrau wird). Alternativ soll das auch mit einer Drahtbürste nachTrocknung funktionieren. Das müssen wir aber erst noch ausprobieren.



nach dem Austrocknen
direkt nach dem Einbringen des Mörtels
direkt nach dem Auftragen




nach dem Austrocknen







Ein Fundstück in unserer Mauer. Ein alter (Haustür)schlüssel lag in einem Loch im Holzbalken über der Mauer. Vielleicht der Notschlüssel? Leider existiert die passende Tür dazu nicht mehr :D 

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